Wien – Die Aussagen Peter Westenthalers über die Einladung Julian Hessenthalers in die ORF-Diskussionssendung Im Zentrum haben ein rechtliches Nachspiel. Der FPÖ-Stiftungsrat kritisierte am 16. April 2024 im "Club 3" von krone.tv, dass mit dem Macher des Ibiza-Videos ein "krimineller Drogendealer" eingeladen wurde. Westenthaler hat Hessenthaler mehrmals so beschrieben.

Julian Hessenthaler.
Julian Hessenthaler.
APA/AFP/JOE KLAMAR

Als Stiftungsrat werde er dafür sorgen, dass die ORF-Sendung ein Nachspiel habe, so Westenthaler. Es sei eine Zumutung für einen Mann wie Wolfgang Peschorn, Präsident der Finanzprokuratur und ehemaliger Innenminister, dass er mit einem "kriminellen Drogendealer" diskutieren müsse, den der ORF als "Experten für Spionage" ausweise. "Was bildet sich der ORF da ein?", fragte Westenthaler, der generell kein gutes Haar an Im Zentrum lässt. Während der ORF Vorturner Philipp Jelinek rausschmeiße, sitze ein "krimineller Drogendealer" bei Im Zentrum, sagte Westenthaler weiter.

Strafe abgesessen

Julian Hessenthaler sieht in den Äußerungen Westenthalers üble Nachrede und Kreditschädigung sowie das Transportieren des Vorwurfs einer gerichtlichen abgetanen Handlung. Hessenthaler wurde wegen Drogenhandels verurteilt, er hat seine Strafe abgesessen. Hessenthaler hat Privatanklage beim Landesgericht für Strafsachen Wien eingebracht. Darüber berichtete am Freitag Journalist Michael Nikbakhsh in seinem Podcast Dunkelkammer.

Bei Im Zentrum diskutierte Hessenthaler am 14. April über das Thema "Spitzelgrüße aus Wien – Die verratene Republik?". Im Podcast sagte Hessenthaler, dass sich Westenthaler in einer Art und Weise über ihn echauffiert habe, die er "in Anbetracht seiner Historie" für verwunderlich hielt. Der ehemalige FPÖ- und BZÖ-Politiker hat selbst zwei getilgte strafrechtliche Verurteilungen, die man ihm aber nicht mehr vorwerfen kann. Darauf wies auch "Dunkelkammer"-Moderator Nikbakhsh hin.

Hessenthaler hätte die Äußerungen Westenthalers juristisch prüfen lassen und sei mit den Anwälten zu dem Schluss gekommen, dass man die Causa einem Gericht vorlegen könne. (red, 3.5.2024)