Crashtest: Ein Volvo XC90 beim versetzten Frontalzusammenstoß.
Volvo

Auch wenn es jene, die damit wohlfeiles Geld verdienen, in der Regel brüsk zurückweisen, Verkehrssicherheit ist auch ein Geschäftsmodell. Ein gutes durchaus, manchmal aber auch nur ein gut gemeintes. Denn wenn höhere Sicherheit für Fahrzeuginsassen und sogar auch Unfallgegner zu immer schwereren Autos führt, aber kaum mehr zu Rückgängen in der Verkehrsopferstatistik, dann sollte man kurz innehalten und gewohnte Denkmuster überprüfen.

Man darf nie vergessen: Wenn Erkenntnisse aus der Wissenschaft zur Verbesserung der menschlichen Lebensbedingungen auf unserem Planeten umgesetzt wurden, waren die Treiber meistens zuerst die Versicherungen. Die Hagelversicherungen wussten schon Ende der 1980er-Jahre über die heraufdräuende Klimasituation Bescheid und bereiteten ihre Rechenmodelle darauf vor. Die Ersten, die herstellerunabhängige Crashtests durchführten, waren US-amerikanische Kfz-Versicherungen.

Prioritätensetzung

Oder: Blei wurde nicht aus dem Benzin weggelassen, als es bereits schlimme Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Umwelt zeitigte. Man ersetzte es erst durch eine harmlosere Klopfbremse, als der Abgaskatalysator eingeführt wurde, weil das Blei nicht nur beim Menschen Nerven und Organe schädigte, sondern die Reaktionsschicht der Abgasreinigung zerstörte.

Umweltschutz und Gesundheitsmaßnahmen funktionieren besonders gut, wenn man sie als Geschäftsmodell darstellen kann. Verkehrssicherheit ist aber auch eine Frage der Verkehrsstrukturen und nicht nur der Panzerung und Polsterung von tonnenschweren Fahrzeugen. (Rudolf Skarics, 12.5.2024)